02.02.2015rss_feed
Faktencheck: Fleisch und Klima

Die Erde hat sich in den letzten 100 Jahren um etwa 0,7 °C erwärmt. Als Hauptursache für diesen Klimawandel werden die von den Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich gemacht, die vor allem durch die Elektrizitäts- und Wärmeerzeugung, den Transportsektor und die Industrie entstehen. Kritiker der modernen Landwirtschaft sehen jedoch insbesondere die Fleischproduktion als Sündenbock für den Klimawandel.

Fakten:

Fakten: Landwirtschaft
Als einziger Wirtschaftsbereich leistet die Land- und Forstwirtschaft einen Beitrag zum Klimaschutz: Insgesamt bindet sie mehr CO2 als sie freisetzt. Weltweit werden der Landwirtschaft 18 % der Treibhausgas-Emissionen zugeschrieben. In der Europäischen Union sind es nur rund 10 %.

arrow_forwardnach oben

Fakten: Tierhaltung
43,6 % der Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft stammen aus der Tierhaltung, 56,4 % aus dem Pflanzenbau. Die Produktion von Rindfleisch ist nach bisherigen Annahmen mit höheren Emissionen verbunden als die von Schweine- und Geflügelfleisch: 82,8 % der Treibhausgase aus der hiesigen Tierhaltung entfallen danach auf die Rinderhaltung, 10 % auf die Schweinehaltung, und 0,5 % auf die Geflügelhaltung. Jedoch scheint die Methanproduktion der Rinder weniger am Klimawandel beteiligt zu sein, als bislang angenommen. Langzeitstudien belegen, dass die Methankonzentration der Atmosphäre während der vergangenen Jahrzehnte unverändert blieb und sich in der nördlichen Hemisphäre sogar leicht reduzierte.

arrow_forwardnach oben

Fakten: Schweinefleisch
Die Schweinefleischproduzenten arbeiten bereits seit Jahrzehnten daran, ihre Klimawirkung zu reduzieren. Trotzdem gehen die meisten Verbraucher davon aus, dass die moderne Fleischproduktion umweltschädlicher ist als die Produktion in früheren Zeiten. Kaum jemand weiß: Um die gleiche Menge an Fleisch zu erzeugen, werden heute bedeutend weniger Rohstoffe – wie z.B. Futter, Wasser, Fläche und Energie – benötigt als z.B. noch vor 35 Jahren. Auch die bei der Produktion anfallenden Stoffe wie Gülle, Methan und Stickstoff konnten im Laufe der Jahrzehnte deutlich reduziert werden. Gülle ist zudem ein wertvoller Wirtschaftsdünger.
Unter ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten ist es daher vorteilhaft, die Fleischproduktion nachhaltig zu intensivieren. Es konnte sogar wissenschaftlich nachgewiesen werden, dass Investitionen in eine effektivere und ressourcenschonendere Tierhaltung klimafreundlicher sein können als ein Verzicht auf tierische Produkte.

Die gesamte Wertschöpfungskette Schwein ist fortwährend bestrebt, ihre Auswirkungen auf das Klima zu verbessern. Dafür gibt es viele Ansatzpunkte. Die moderne Zucht verbessert die Futterverwertung der Tiere. Schweine, die bedarfsgerecht gefüttert werden, ihr Futter effektiv verwerten und schnell wachsen, schonen Ressourcen und das Klima. Der anfallende Wirtschaftsdünger ist wichtiger Rohstoff zur Energiegewinnung in Biogasanlagen und kann anschließend noch als Dünger genutzt werden. Die so gewonnene Energie ersetzt fossile Energieträger, senkt die Emissionen und spart jährlich den Einsatz von Mineraldünger im Wert von rd. 1 Mrd. Euro ein.


arrow_forwardnach oben

Fakten: Mischkost versus Pflanzenkost

Oft wird behauptet, dass eine vegetarische Ernährung mit geringeren Emissionen einhergeht und daher umweltfreundlicher ist. Dazu gibt es relativ wenige wissenschaftliche Untersuchungen. Eine Studie aus Frankreich kommt z.B. zu dem Ergebnis, dass eine Ernährung mit sehr viel Obst und Gemüse nicht automatisch am klimafreundlichsten abschneidet. Danach werden beim Anbau von beispielsweise 1 kg Gemüse nicht so viele Emissionen freigesetzt, wie bei der Produktion von 1 kg Fleisch. Bezogen auf die Nährstoffkonzentration sollen Mischköstler und Vegetarier bzgl. der Emissionen gleichauf liegen.

Recht deutlich werden die Unterschiede, wenn man einen Vergleich auf Basis einzelner Lebensmittel vornimmt. Bezogen auf die Nährstoffdichte schneidet ein Liter Milch dann z.B. günstiger ab als ein Liter Sojamilch.


arrow_forwardnach oben

Rentenbank

mit Unterstützung der
Landwirtschaftlichen Rentenbank

Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS)
Adenauerallee 174, 53113 Bonn