11.05.2015rss_feed
Faktencheck: Tiertransporte

Immer wieder gehen Bilder von gestressten Tieren, die unter unerträglichen Bedingungen transportiert werden, durch die Medien. Oft handelt sich um Wiederholungen. Diese Bilder stammen i.d.R. von internationalen Transporten, die nicht in Deutschland gestartet sind. Sie sollen den Eindruck vermitteln, dass Tiertransporte generell mit großem Leid für die Tiere verbunden sind. Hierbei wird verschwiegen, dass Tiertransporte sehr detaillierten gesetzlichen Auflagen sowie entsprechenden behördlichen und privatwirtschaftlichen Kontrollen unterliegen. Das gilt für die Ausstattung der Transportfahrzeuge genauso wie für die Ausbildung aller Beteiligten, die Beladedichten, die Fahrzeiten, die Pausen, die Dokumentation und vieles mehr. Tierschutz und Tierwohl sind dabei die zentralen Anliegen. Der schonende, möglichst stressfreie Umgang mit den Tieren beim Transport hat bei den Landwirten und den Transporteuren höchste Priorität.

Fakten:

Fakten: Tiertransporte sind unverzichtbar
Aufgrund einer Spezialisierung der Betriebe sowie einer räumlichen Trennung verschiedener Lebensabschnitte zur Unterbrechung von Infektionsketten werden die Schweine oft in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben geboren, aufgezogen und gemästet. Sie müssen also zwischen den Betrieben und vom Mastbetrieb zum Schlachthof transportiert werden. Je kleiner die Betriebe, desto aufwendiger ist der Transport, da die Tiere z.T. aus verschiedenen Ställen zusammengesammelt werden müssen. Studien belegen, dass Stress für die Tiere nicht in erster Linie aus einer langen Transportdauer resultiert, sondern vor allem beim Auf- und Abladen und durch einen unangepassten Fahrstil entsteht.

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Fakten: Allen Beteiligten liegt das Tierwohl am Herzen
Die Landwirte möchten, dass es ihren Tieren auf dem Transport gut geht und sie möglichst stressfrei und unbeschadet am Bestimmungsort ankommen. Ein tiergerechter Transport erfordert viele Arbeitsschritte - von der Tierauswahl, der Be- und Entladung, den Vor- und Nachbereitungen am Lkw sowie der Routenplanung bis hin zur umfangreichen Dokumentation. Ein ruhiger Umgang ohne Zeitdruck und eine gute Logistik halten den Stress so gering wie möglich. Wer Tiere transportiert muss über Kenntnisse im sachgerechten Umgang mit den Tieren sowie mit den Transport- und Verladeeinrichtungen verfügen. Beispielsweise bringt der Transporteur Tiere aus verschiedenen Mastgruppen, die sich nicht kennen, möglichst getrennt voneinander unter und achtet auf eine ruhige Fahrweise - so reisen die Tiere stressfreier.

Ferkel in einem Schweinetransporter (Quelle: M.Lechner)

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Fakten: Kontrollen stellen deutschen Transporteuren gute Noten aus
Die Einhaltung der Rechtsvorschriften wird hierzulande sowohl durch die Veterinärbehörden als auch durch die Polizei überwacht. Darüber hinaus hat die Wirtschaft mit dem QS-System zusätzlich ein eigenes Qualitätssicherungssystem etabliert. Die Behörden nehmen während der wichtigsten Phasen des Transports Kontrollen vor, insbesondere an den Ausgangsorten und Grenzkontrollstellen. Darüber hinaus können sie in jeder Phase des Transports Stichproben oder gezielte Kontrollen durchführen. Die Kontrolleure prüfen u.a. die Gültigkeit der Zulassungen, die Befähigungsnachweise sowie die Eintragungen im Fahrtenbuch und im Transport- und Desinfektionskontrollbuch. Ein Amtstierarzt überprüft den Zustand der Tiere im Hinblick auf die Weiterbeförderung.
Es gibt allerdings kaum Verstöße bei deutschen Tiertransporten, das bestätigt der Jahresbericht des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit über den Schutz von Tieren beim Transport: bei Schweinetransporten lag der Prozentsatz der Verstöße je physische Kontrolle im Jahr 2013 nur bei 0,55 % – und das bei rund 17 Mio. kontrollierten Schweinen.

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